Landkreis Cloppenburg. Dem Landkreis Cloppenburg wurden im Rahmen der Richtlinie „Landschaftswerte“ im Dezember 2023 Fördermittel in Höhe von ca. 537.000 Euro für den Bau des Stationsgebäudes für die Ökologische Station Raddetäler über die NBank bewilligt. Es handelt sich um Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Nachdem der Kreistag des Landkreises Cloppenburg sich 2021 ausdrücklich für die Einrichtung einer ökologischen Station zur Vor-Ort-Betreuung festgesetzter Schutzgebiete ausgesprochen hatte, wurde nun die Errichtung eines Stationsgebäudes im Landschaftsschutzgebiet im Kreisgebiet des Landkreises Cloppenburg einstimmig beschlossen. Die neu gegründete Ökologische Station Raddetäler hatte im Februar 2023 mit drei engagierten Mitarbeitenden ihren Betrieb aufgenommen. Für die Realisierung einer naturschutzfachlichen Vor-Ort-Betreuung sind jedoch entsprechende Räumlichkeiten notwendig.
Dank der bewilligten Förderung kann das Stationsgebäude nun gebaut werden. Auch der Landkreis Emsland als Partner in der Vor-Ort-Betreuung, unterstützt den Bau finanziell. Das Gebäude soll interessierten Besuchern, Schulklassen, Vereinen oder anderen Gruppen die Möglichkeit zur Naturbeobachtung und Naturschutzbildung bieten. Hauptthemen der Station im Raddetal sind der Wiesenvogelschutz sowie der Moor- und Gewässerschutz. Geplant sind zum Beispiel öffentliche Führungen, Vorträge oder Vogelbeobachtungen zur Wiesenvogelsaison oder Rast- und Gastvogelsaison im Herbst. Außerdem sollen Gewässerexkursionen und praktische Pflegeeinsätze mit Ehrenamtlichen in verschiedenen Schutzgebieten durchgeführt werden. Auf diese Weise wird ein Bewusstsein für den Erhalt der Natur und Landschaft und – mit Blick auf die lokalen Gegebenheiten – für die Vereinbarkeit von Landwirtschaft und Naturschutz geschaffen und erlebbar gemacht. Die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit z.B. für Schulen und Kinder steht ebenso wie die Vermittlung von Wissen und Verständnis für alle Interessierten im Vordergrund der Stationsarbeit.
Das Stationsgebäude der Ökologischen Station Raddetäler soll zentral im Landschaftsschutzgebiet errichtet werden mit einem Ausstellungsraum. Ein Beobachtungsturm, eine Blänke sowie ein Lehrpfad sollen das Angebot, die Natur zu erleben, hier ergänzen. Die Lage des Stationsgebäudes ermöglicht den Blick über einen erheblichen Teil des Landschaftsschutzgebietes mit seiner weiträumigen offenen Grünlandlandschaft.
Über die Richtlinie „Landschaftswerte“ werden das Stationsgebäude und ein Nebengebäude mit Werkstatt und Garage gefördert. Für das Stationsgebäude ist ein Bürotrakt mit den erforderlichen sozialen Räumlichkeiten geplant, in dem auch die Vor-Ort-Betreuung etabliert sein wird. Das Nebengebäude soll eine Garage, einen Lagerraum sowie eine Werkstatt beherbergen und zur Unterbringung von Fahrzeugen und Gerätschaften dienen. Kernstück des Gebäudekomplexes soll ein Ausstellungs- und Multifunktionsraum bilden, in dem kleinere Ausstellungen zur Ökologischen Station, ihrer Aufgaben und Projekte sowie zu weiteren Themenschwerpunkten der Station umgesetzt werden können. Gleichzeitig soll der Raum aber insbesondere der umfassenden Öffentlichkeitsarbeit dienen, d.h. hier sollen Führungen, Aktionen mit Schulklassen, Besuchergruppen, Besprechungen, Runde Tische etc. stattfinden. Weitere Nutzungen, zum Beispiel durch Akteursgruppen, die sich im Gebiet etablieren sollen, oder für naturschutzfachliche Angebote der touristischen Verbände sind ebenfalls vorgesehen. Auf diesem Wege soll nicht zuletzt der hier lebenden Bevölkerung sowie Besuchern ermöglicht werden, das EU-Vogelschutzgebiet Raddetal und seine Einzigartigkeit wahrzunehmen.
Die beiden Gebäude der Station sollen in Holzrahmenbauweise errichtet werden, nachhaltig und energetisch selbsttragend sein sowie den heutigen energetischen Vorgaben entsprechen. Bis zum Ende des Jahres 2026 und damit dem Ende des Bewilligungszeitraums soll der Bau des Stationsgebäudes der Ökologischen Station Raddetäler abgeschlossen sein.
Mit der Förderrichtlinie „Landschaftswerte“ werden Maßnahmen unterstützt, die einen nachhaltigen Beitrag zur Bewahrung, zum Schutz und zur Förderung des Natur- und Kulturerbes leisten, die die Entwicklung der geschützten Natur und Landschaft positiv beeinflussen und damit zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum beitragen. Die Sicherung und Entwicklung natürlicher Infrastrukturen soll unterstützt werden, durch die wiederum die Biodiversität erhöht wird. Für Rückfragen zum Bauvorhaben und zur Förderrichtlinie steht Frau Hildegard Zurborg als Ansprechpartnerin unter Telefon 04471 15164 oder per Email an zurborg@lkclp.de zur Verfügung. Weitere Informationen zur Förderrichtlinie finden Interessierte außerdem unter www.europa-fuer-niedersachsen.de. Informationen zur Ökologischen Station Raddetäler finden Sie unter www.raddetaeler.de.